Teil II – Logographische Schriftzeichensysteme Kapitel III – Silbenbasierte Schirftzeichensysteme: Druidisch Transkriptorische Primärquellen

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Teil II – Logographische Schriftzeichensysteme

Kapitel III – Silbenbasierte Schirftzeichensysteme: Druidisch

Transkriptorische Primärquellen

Eine Sonderstellung in der Welt der Sprachen nimmt das Druidische ein. Wie eingangs erwähnt, geht diese Sprache und ihr Schriftszeichensystem nicht auf eine natürlich gewachsene linguistische Entwicklung zurück, sondern stellt eine artifiziell geschaffene Kunstsprache ohne feste Bindung an eine homogene kulturelle Wiege dar.

Im Zuge dessen wird diese Sprache häufig von jenen Kreaturen verwendet, die kulturell oder intellektuell nicht in der Lage sind – oder es nicht für notwendig halten – eine eigene Schriftsprache zu entwickeln. 

Auch physiognomische Limitierungen wie das nicht Vorhandensein von Lippen, Zungen oder Stimmbändern oder anderen Stimmorganen (orale Limitierung) oder das Fehlen von Armen, Fingern oder anderen Greifwerkzeugen (motorische Limitierungen) begünstigt die Verwendung von Druidisch oder anderen Kunstsprachen als Methode der Transkription.

Druidisch stellt hier beiweintem nicht das einzige Schriftsystem dar, das für solche Zwecke verwendet wird, stellt jedoch durch die weltumspannende Verbreitung und den engen Kontakt der Druiden mit eben jenen oral und motorisch limitierten Kreaturen den am weitest verbreiteten Archetypen des Phänomens dar. 

Es ist zudem hervorzuheben, dass die weitestgehend friedlichen und anderen Völkern gegenüber neutrale Einstellung dieser Druiden-affinen Kreaturen das Studium des Phänomens deutlich erleichtert. 

Den verzerrenden Einfluss, denn diese Realität auf die Ergebnisse dieser, und sämtlicher Studien von transkriptorischen Primärquellen hat, ist jedoch durchwegs vor Augen zu halten.

Werfen wir nun einen Blick auf ein konkretes Beispiel, ursprünglich entdeckt im Ewigen Wald und erstanden von Professor Bw’ghill auf einem Basar in Vár. 

Es handelt sich um ein seltenes Exemplar dryadischer Geschichtsschreibung. Während die Verwendung von Druidisch durch Dryaden seit langem bekannt und als das am besten Untersuchte Beispiel des Phänomens darstellt, ist die Verwendung des druidischen Skriptes ein Novum

[Druidische Runen]

„Viele Tage. Viele Leide[sic]. Leide enden.“

Interessant ist hier die Verwendung des Plurals in allen Instanzen. Sowohl Druidisch als auch Elfisch, das manche Dryaden rudimentär beherrschen, verfügen über einen Singular, weshalb diese Verwendung des Plurals einen stilistischen Hintergrund haben könnte.

[Druidische Runen]

„Sie kamen mit den Tagen. Sie sprachen. Die Gerüche. Sie verlassen.“

Die Verwendung von „Tagen“ im Druidischen macht gebrauch der Komponenten für „Licht“ und „Sonnenaufgang“ stellen jedoch Synonyme mit dem „Tag“ als Zeiteinheit dar. 

Da Dryaden jedoch keine allgemeinhin bekannten Zeiteinheiten verwenden und enge Bindung mit dem Zyklus der Sonne aufweisen, kann dieser Ausdruck als „sie kamen mit dem Sonnenaufgang“ interpretiert werden. 

Eine weitere Interpretation wäre „Tag“ bzw. „Licht“ als Gegenteil von „Dunkelheit“ in einem metaphorischen Kontext, ein vertreiben oder besiegen einer bösen oder „dunklen“ Entität.

Die außergewöhnliche Seltenheit dyadischer Schriftzeugnisse lässt hier auf einen außergewöhnlichen Event schließen, das „Sie“ die kamen zu verantworten haben. 

Auch hier ist aufgrund der durchgängigen Pluralverwednung nicht sicher zu bestimmen, ob es sich um eine oder mehrere, vermutlich nicht-dryadische Entitäten handelt.

Die nächsten Zeilen des Textes sind aufgrund der starken Verwitterung des Materials und der vermutlich unsanften Behandlung durch Händler und Vorbesitzer der Quelle unleserlich. Erhalten ist uns nur das letzte Wort.

[Druidische Runen]

“Friede” [sic]

Dem Aufmerksamen Leser wird sofort die Verwendung des Singulars ins Auge fallen. Auch hier kann eine stilistische Entscheidung vermutet werden. 

Das druidische „Frieden“ ist für gewöhnlich identisch mit der Plural Form, sodass vom dryadischen Autoren hier bewusst die Entscheidung zur Verwendung der Singularform getroffen worden sein muss. 

Dies ist insofern signifikant, als dass es uns aus anderen, unter anderem Oralen, Primärquellen bekannt ist, dass im Dyadischen auch die Natur als Singular gesehen wird. 

Somit liegt es nahe zu vermuten, dass sich der Autor hier auf eine Rückkehr zu dem natürlichen Urzustand bezieht. 

Ob dieser „Friede“ sich auf die Ankunft des „Tages“ oder das Verschwinden der ominösen „sie“ bezieht, ist unklar. 

Welchen Vorfall diese kryptischen Aufzeichnungen beschreiben und was die verschiedenen Dryaden zur Dokumentierung bewogen haben, mag, wird sich uns ohne weitere Quellen wohl nie offenbaren. 

Auch hier zeigte sich, dass Schrift nur einen der vielen Schlüssel darstellt, die der gewogene Gelehrte bemühen kann, um die Tore des Wissens aufzustoßen. Doch wie so oft, ergeben sich aus neuem Wissen mehr neue Fragen, als vorhandene beantwortet werden. 

Im Folgen werden wir diesen einen Schlüssel jedoch verwenden, um die linguistischen Besonderheiten der dru-

Aus: Primärquellen aus allen Ländern S. 196, 2000 n. Trä 

von Blasenius Volas II.

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